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WaizmannTabelle | Krankenhauszusatzversicherung Testsieger 2024



Die Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung stellt unter anderem auch im stationären Bereich lediglich eine Grundversorgung dar. Doch gerade hier kann es von großer Bedeutung sein von einem Spezialisten behandelt zu werden, eine passende Fachklinik selbst wählen zu können oder mit der Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer gerade bei längeren Krankenhausaufenthalten einen gewissen Komfort zu erhalten, auf den man nicht gern verzichten möchte. Die wichtigsten Leistungen einer Krankenhaus-Zusatzversicherung sind:

  • Chefarztbehandlung
  • Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer
  • freie Krankenhauswahl



Zusätzlich gibt es, abhängig vom Tarif, Leistungen für z. B. Komfortleistungen (Internet/Telefon/Fernsehen), Rooming-In, Krankentransport oder Übernahme der gesetzlichen Zuzahlung im Krankenhaus.

Anhand dieser großen Auswahl an Leistungen sowie weiterer möglicher Faktoren, wie z. B. dem Beitrag, können Tarife für Krankenhauszusatzversicherungen getestet werden. Einer der bekanntesten Tester für Versicherungen ist Stiftung Warentest / Finanztest, dessen Test wir im Folgenden mit dem Testverfahren der WaizmannTabelle, dem KH-WaizmannWert, vergleichen.



Krankenhaus-Zusatzversicherungen im Test - Vergleich der Testverfahren und Testsieger


Im letzten Test von Krankenhauszusatzversicherungen durch Stiftung Warentest / Finanztest (Heft 07/2020) wurden insgesamt 37 Einbettzimmertarife und 24 Zweibettzimmertarife getestet. Getestet wurden die Krankenhaus-Zusatzversicherungen aller privaten Krankenversicherer, die jedem gesetzlich Krankenversicherten offenstehen und nicht an andere Versicherungen gebunden sind. In jeder Kategorie gab es - anders als bei den vergangenen Tests zu Zahnzusatzversicherungen - nur einen Testsieger mit der Note “sehr gut”. Einige Tarife erhielten jeweils die Note “gut”, aber auffällig viele lediglich die Note “befriedigend” bzw. “ausreichend” und ein Tarif sogar die Note “mangelhaft”.

Testverfahren Stiftung Warentest / Finanztest
Das wichtigste Kriterium bei der Bewertung war das sog. “Preis-Leistungs-Verhältnis”. Zudem wurde die Beitragsstabilität über die letzten sieben Jahre bewertet. Alle Tarife mussten vorgegebene Mindestanforderungen erfüllen, sodass günstige Tarife mit weniger guten Leistungen im Test erst überhaupt nicht auftauchen. Des Weiteren ist bei den Tarifen im Test keine Selbstbeteiligung vorgesehen und die Beiträge sind mit Altersrückstellungen (Kalkulation nach Art der Lebensversicherung) kalkuliert. Als Mindestleistung mussten folgende Kriterien erfüllt werden:

  • Chefarztbehandlung mit Übernahme der Arzthonorare mindestens bis zum Höchstsatz der Gebührenordnung für Ärzte (3,5fach).
  • Wahlleistung Unterkunft: Einbettzimmer im Vergleich der Einbettzimmertarife und Zweibettzimmer im Vergleich der Zweibettzimmertarife.
  • Freie Wahl unter allen zugelassenen Kliniken für gesetzlich Versicherte.
  • Der Versicherer verzichtet auf sein ordentliches Kündigungsrecht in den ersten drei Jahren.


Nicht untersucht hingegen wurden:
  • Tarifkombinationen, die neben der Kostenübernahme für Klinikleistungen auch solche für Leistungen niedergelassener Ärzte oder Zahnärzte enthalten.
  • Zusatztarife, die nur bei Krankenhausaufenthalten infolge von Unfällen oder bestimmten Erkrankungen leisten.
  • Einsteigertarife für junge Versicherte, die nach einigen Jahren oder mit dem Erreichen eines festgelegten Höchstalters entweder ein Ende des Versicherungsschutzes oder ein Umsteigen auf einen anderen Tarif vorsehen.
  • Tarife für spezielle Berufsgruppen, wie z. B. Ärzte.


Für beide Vergleiche wurden die Beiträge für einen gesunden Modellkunden (keine Risikozuschläge) mit einem Eintrittsalter von 43 Jahren zugrunde gelegt.

Bewertet wurde mit 80% das Preis-Leistungs-Verhältnis - also der Quotient aus Beitrag und den erreichten Leistungspunkten für Mindest- und Zusatzleistungen. Dabei erhielt jeder Tarif anhand der Mindestleistungen schon 90 Prozent der Punkte, durch Zusatzleistungen, wie z. B. Übernahme von Arzthonoraren über dem Höchstsatz der GOÄ (3,5fach) oder die Höhe des Ersatzkrankenhaustagegeldes, falls ein Versicherter die bessere Unterbringung nicht in Anspruch nimmt, konnten zusätzlich nochmals 10 Prozent der Punkte erreicht werden. Mit den restlichen 20% wurde die Beitragsentwicklung bewertet. Dazu wurden die Neukundenbeiträge der vergangene sieben Jahre bewertet. Die Beitragsentwicklung ergab sich dabei als Quotient aus dem Beitrag zum 01.07.2020 und dem Beitrag zum 01.07.2013.

TOP 10 Krankenhauszusatzversicherungen Stiftung Warentest / Finanztest Heft 7/2020
  • Debeka | WKplus | Note 0,9 - “sehr gut” (nur über den Versicherer direkt abschließbar)
  • Alte Oldenburger | K50+K/S | Note 1,9 - “gut”
  • Provinzial Hannover | KHUu+KKHPu | Note 1,9 - “gut” (außerhalb von Bremen und Niedersachsen nur über den Versicherer direkt abschließbar)
  • HUK-Coburg | SZ | Note 2,0 - “gut” (nur über den Versicherer direkt abschließbar)
  • AXA | SW | Note 2,1 - “gut”
  • VRK | SW | Note 2,2 - “gut”
  • HanseMerkur | PSG | Note 2,3 - “gut”
  • DEVK | ST-G1 | Note 2,6 - “befriedigend”
  • Barmenia | S+ | Note 2,7 - “befriedigend” (Tarif wurde zum 01.07.2020 geschlossen)
  • LKH | S400E | Note 2,8 - “befriedigend”


Fazit des Testverfahrens im Test von Stiftung Warentest / Finanztest

Jedes Testverfahren im Bereich der Krankenhauszusatzversicherungen ist anders, hat Stärken aber unter Umständen auch Schwächen. Es gibt andere Bewertungskriterien oder Testergebnisse werden anders gewichtet und bewertet. Nicht für jeden Versicherten macht auch jedes Testverfahren gleichermaßen Sinn um die für ihn bestmögliche Absicherung im stationären Bereich zu finden.

Das Testverfahren im Test von Stiftung Warentest / Finanztest legt das Hauptaugenmerk auf die Beiträge der Tarife bzw. auf das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Beitragsentwicklung. Gänzlich nicht bewertet werden Tarife, die ohne Altersrückstellungen (nach Art der Schadenversicherung) kalkuliert werden. Diese Tarife sind zwar altersbedingt nicht beitragsstabil, steigen also im Alter an. Dafür sind sie aber in jungen Jahren sehr günstig, sodass sich auch Nicht- oder Schlechtverdiener eine Krankenhauszusatzversicherung durchaus leisten können. Später, wenn die Tarife dann teurer werden, können sich die Versicherten die Umstellung in den Tarif mit Altersrückstellungen oder die Beitragssprünge dann leisten. Viele Versicherer bieten Tarife mit und ohne Altersrückstellungen mit gleichen Leistungen an, sodass ein Wechsel vollkommen unproblematisch und ohne Beantwortung der Gesundheitsfragen jederzeit möglich ist.

Ein weiteres Problem im Testverfahren von Stiftung Warentest / Finanztest liegt in der Bewertung der Beitragsentwicklung. Nicht die Bewertung der Beitragsentwicklung an sich ist das Problem, sondern dass Tarife, die nicht schon seit mindestens sieben Jahren am Markt erhältlich sind, gar nicht abschließend bewertet wurden. Gerade in den letzten Jahren sind sehr viele wirklich gute Tarife im stationären Bereich auf den Markt gekommen, die aber nur ohne Benotung im unteren Teil des Tests aufgeführt wurden.

Die wichtigsten Merkmale einer Krankenhaus-Zusatzversicherung - die Leistung an sich - spielt nur im Rahmen der Berechnung des Preis-Leistungs-Verhältnis in Form von Mindestanforderungen und ggf. durch Extra-Punkte für Zusatzleistungen eine untergeordnete Rolle.

Testverfahren der WaizmannTabelle / KH-WaizmannWert

Das Testverfahren der WaizmannTabelle legt bei der Bewertung von Krankenhauszusatzversicherungen ausschließlich Wert auf die Leistungsstärke eines Tarifs sowie außerdem auf die Vertragsqualität und die Serviceleistungen des Versicherers. Dazu wurde als Benchmark der KH-WaizmannWert entwickelt, der immer aktuell die abschließbaren Tarife für den stationären Bereich vergleicht. Die Beiträge eines jeden Tarifs oder die Art der Beitragskalkulation spielen für die Bewertung an sich keinerlei Rolle, fließen später dann aber in die Ergebnisübersicht bzw. den Berechnungsalgorithmus mit ein.

Die bewerteten Leistungen bzw. Kriterien sind im Folgenden aufgeführt.

Leistung:

  • Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer
  • Chefarztbehandlung
  • Höhe des Ersatz-Krankenhaustagegeldes bei Verzicht auf 1-/2-Bettzimmer und/oder die Chefarztbehandlung
  • Erstattung der gesetzlichen Zuzahlung im Krankenhaus
  • Leistung bei ambulanten OPs bzw. Einschränkungen oder zeitliche Vorgaben
  • Leistung bei Kur- oder Reha-Aufenthalten bzw. Einschränkungen oder zeitliche Vorgaben
  • Leistung in Privatkliniken bzw. Einschränkungen
  • Leistung bis/über einen bestimmten Höchstsatz bzw. Einschränkungen
  • Mehrkosten für Krankentransport
  • Mehrkosten für Krankenrücktransport aus dem Ausland


Vertragsqualität:

  • Geltungsbereich weltweit / außerhalb Europas bzw. Einschränkungen oder zeitliche Vorgaben dazu
  • Wartezeiten / besondere Wartezeiten
  • Mitteilungsfristen


Serviceleistungen:

  • Krankenkarte zur direkten Abrechnung mit dem Versicherer


Auch im KH-WaizmannWert, unserem Testverfahren für die Bewertung von Krankenhaus-Zusatzversicherungen wurde mit einem Punktesystem gearbeitet. Jeder Tarif konnte dabei maximal 100 Punkte erreichen, soweit alle bewerteten Leistungskriterien, die Vorgaben zur Vertragsqualität sowie zu den Serviceleistungen des Versicherers erfüllt wurden. Die Unterbringung im Einbettzimmer wurde aufgrund der besseren Leistung im Vergleich zur Unterbringung im Zweibettzimmer mit 10 Punkten mehr bewertet.

Nicht in die Bewertung mit eingeflossen sind vordefinierte Leistungen bzw. Kriterien wie die freie Krankenhauswahl, Leistungen bei Vor-/Nachbehandlungen oder der Geltungsbereich innerhalb Europas sowie der Verzicht auf das ordentliche Kündigungsrecht des Versicherers, da sämtliche von uns getesteten Tarife diese Vorgabe erfüllten und somit keine Unterschiede kenntlich gemacht werden konnten.

TOP 10 Krankenhauszusatzversicherungen WaizmannTabelle / KH-WaizmannWert 2024

  • Gothaer MediClinic S Premium | KH-WaizmannWert 100% | Note Stiftung Warentest ---
  • INTER Versicherungen Premium S1 | KH-WaizmannWert 96 % | Note Stiftung Warentest ---
  • Barmenia Mehr Komfort 1-Bett | KH-WaizmannWert 95% | Note Stiftung Warentest ---
  • Hallesche Krankenversicherung a.G. GIGA.Clinic RI | KH-WaizmannWert 92% | Note Stiftung Warentest ---
  • Gothaer MediClinic S Plus | KH-WaizmannWert 90% | Note Stiftung Warentest ---
  • R+V Versicherung Klinik premium (K1U) | KH-WaizmannWert 87% | Note Stiftung Warentest 3,5
  • Continentale SG1 | KH-WaizmannWert 80% | Note Stiftung Warentest 5,3
  • Hallesche Krankenversicherung a.G. MEGA.Clinic RI | KH-WaizmannWert 80% | Note Stiftung Warentest ---
  • INTER Versicherungen Exklusiv S2 | KH-WaizmannWert 80% | Note Stiftung Warentest ---
  • Nürnberger SG1 | KH-WaizmannWert 80% | Note Stiftung Warentest 4,0


Vergleich der Testverfahren und Testsieger

Am Tarif Continentale SG1 sieht man ganz deutlich die Unterschiede der beiden Testverfahren. Der Tarif hat sehr gute und umfassende Leistungen, deswegen aber natürlich auch einen höheren Beitrag. Zudem hat sich rückblickend zum Jahr 2013 der Beitrag kostenbedingt erhöht, was sich negativ auf die Beitragsentwicklung auswirkt. Das lässt sich aber auch nur rückwirkend betrachten, seriöserweise niemals in die Zukunft. Daher taugt die Beitragsstabilität in zurückliegenden Jahren auch nicht als Bewertungskriterium, weil es nicht gesagt ist, dass auch zukünftig der Beitrag angepasst werden muss. Ausschließlich auf die Leistungen bezogen erreichte der Tarif bei uns einen respektablen 7. Platz.

Der Tarif Continentale SG2 erreichte im gleichen Test aber für die Zweibettzimmertarife einen sehr guten 2. Platz. Die Leistungen sind absolut identisch, der einzige Unterschied ist die Leistung für das Zweibett- anstatt für das Einbettzimmer im Tarif SG1. Der Beitrag ist daher natürlich wesentlich günstiger und auch die Beitragsentwicklung war rückblickend besser - entweder weil die Kostenstruktur für den Versicherer nicht negativ ausfiel oder weil den Tarif einfach weniger Versicherte abgeschlossen haben. Bei uns werden beide Krankenhauszusatzversicherungen der Continentalen nahezu gleich bewertet - es gibt also nur ganz marginale Leistungsunterschiede.

Ein anderes Beispiel sind die beiden Tarife SG1 und SG2 der Nürnberger Krankenversicherung. Im Test von Stiftung Warentest / Finanztest wurden beide nahezu gleich mit einem “ausreichend” (SG1 Note 4,0 und SG2 Note 3,6) bezüglich Preis-Leistungs-Verhältnis und Beitragsentwicklung bewertet. Auch hier sind die Leistungen bis auf die Art der Unterbringung annähernd deckungsgleich.

Das verdeutlicht, dass im Testverfahren von Stiftung Warentest / Finanztest ein viel zu großes Augenmerk auf die Beiträge und die Beitragsentwicklung gelegt wird und weniger auf die wirklich wichtigen Kriterien - die Leistungen. Daher bildet ein rein leistungsbezogenes Testverfahren, wie von der WaizmannTabelle / KH-WaizmannWert den erheblich besseren Informationsgehalt über die Leistungsstärke von stationären Zusatzversicherungen ab. Das für sich beste Preis-Leistungs-Verhältnis sollte jeder Versicherte für sich und mit sich selbst abklären. Letztendlich ist jeder für einen anderen Beitrag bereit entsprechende Leistungen abzusichern.


TIPP vom KV-Spezialisten:
Nicht immer sind sehr gute oder schlechte Platzierungen in Testverfahren aussagekräftig genug um eine Entscheidung für den bestmöglichen Tarif zu treffen. Die wichtigste Entscheidungshilfe sollte immer die Leistungstärke eines Tarifs sein und nicht in erster Linie der Beitrag.



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