Ich suche eine Zahnzusatzversicherung die kieferorthopädische Behandlungen für Erwachsene übernimmt. Bisher konnte ich nur die CSS Versicherung finden, die jedoch von Ihnen nicht mehr empfohlen wird. Können Sie mir eine alternative Versicherung anbieten, die diese Leistung übernimmt?
Sehr geehrte/r Anfrager/in,
nur wenige Zahnzusatzversicherungen leisten auch für KfO- Maßnahmen sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. So leisten z.B. CSS ZahnarztPlus oder Signal A/B und Universa dentPrivat generell für KfO Maßnahmen. Die ARAG leistet z.B. für Behandlungen, die medizinisch notwendig sind, von der Kasse aber nicht erstattet werden (KIG 2 bei Kindern und Behandlungen bei über 18-Jährigen).
Nun stellt sich allerdings – und das ist sehr wichtig - die Frage, ob und ggf. wann es sich bei Erwachsenen um eine seitens eines geeigneten Zusatzversicherers erstattungsfähige KfO-Maßnahme handelt.
Wenn jemand nur aus ästhetischen Gründen seine Zähne begradigen lassen will, würde das generell keine Zahnzusatzversicherung erstatten. Es gibt keine Leistungen für rein kosmetische Behandlungen, das gilt für alle Krankenversicherungen generell.
Es muss also stets eine medizinische Notwendigkeit vorliegen und es muss sich um eine "behandlungsbedürftige" Zahnfehlstellung handeln.
Für Erwachsene gilt - Wer hat schon völlig gerade Zähne! Bei den meisten erwachsenen Menschen wird der Zahnarzt keinen KfO-Behandlungsbedarf feststellen.
Klar ist: Ein Erwachsener bei dem bereits vor Vertragsabschluss eine Zahn- oder Kieferfehlstellung vom Zahnarzt diagnostiziert bekommen hat, kriegt natürlich keine Leistung mehr dafür, weil dieser Versicherungsfall bereits vor Vertragsabschluss eingetreten ist und für solche Fälle leistet kein Versicherer.
Die Signal z.B. fragt ganz klar nach einer "Zahnfehlstellung" im Antrag. Die muss ein Zahnarzt/KfO-Spezialist erkannt haben und Korrekturmaßnahmen angeraten haben.
Wann leistet dann z.B. die Zahnzusatzversicherungen bei KfO-Behandlungen bei Erwachsenen?
Es gibt z.B. den Fall, dass jemand den Zahnarzt wechselt und der neue Zahnarzt diagnostiziert plötzlich eine Zahn- oder Kieferfehlstellung. Der "Neue" rät plötzlich zu einer KfO-Behandlung, obwohl eine solche bei bisherigen Zahnärzten noch nie zur Debatte stand bzw. keineswegs angeraten war.
Wenn jemandem, der schon länger, z.B. 5 Jahre ARAG-Z100-zusatzversichert ist, so etwas passiert, bei dem wäre eine plötzlich "überraschend" festgestellte Zahnkorrektur mitversichert.
In diesen Fällen ergibt sich für die Betroffenen allerdings schon die Frage, ob diese Behandlung wirklich sinnvoll ist. Eine weitere Zahnarztmeinung sollte man also vorab ggf. noch einholen.
Mit freundlichem Gruß,
Waizmann Online-Beratung (AM)
| touch_app | Hinweis Wichtig: Ist eine Kiefer- oder Zahnfehlstellung vom Zahnarzt oder Kieferorthopäden erstmalig diagnostiziert, ist der Versicherungsfall bereits eingetreten und nicht mehr versicherbar. Für den Versicherer zählt hierbei die Diagnose, also Fehlstellung, welche in der Patientenakte vermerkt ist. |